Petechien zählen zu den häufigsten Blutungssymptomen der ITP. Die punktförmigen, schmerzlosen Einblutungen treten dabei infolge der gestörten Blutgerinnung auf. Meistens finden sich petechiale Blutungen in größerer Zahl an Armen und Beinen, teilweise aber auch am Rumpf oder an den Schleimhäuten. An den inneren Organen und dem Gehirn können ebenfalls Petechien auftreten.1,2 Neben der ITP können auch andere Krankheiten, Medikamente oder äußere Einwirkungen die punktförmigen Einblutungen verursachen. Damit Petechien wieder verschwinden, ist es wichtig, nach dem Auslöser zu suchen, um eine etwaige Erkrankung entsprechend behandeln zu können.
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Was sind Petechien?
Petechien sind kleine, punktförmige Blutansammlungen, die entstehen, wenn Blut aus den feinsten Blutgefäßen, den Kapillaren, austritt. Sie sehen aus wie kleine, rötlich-violett gefärbte Farbspritzer, die ähnlich wie blaue Flecke mit der Zeit verblassen und dabei einen eher dunkelroten bis bräunlichen Farbton annehmen. Befindet sich die punktförmige Einblutung direkt unter der Hautoberfläche, ist die Färbung besonders intensiv. Die Größe der Punkte variiert dabei – sie können bis zu stecknadelkopfgroß werden.1
Petechien erkennen mit dem Glas-Test
Da Petechien meist nicht einzeln, sondern gehäuft auftauchen, können sie fälschlicherweise für einen Hautausschlag oder eine Hauterkrankung gehalten werden. Mithilfe eines einfachen Trinkglases lässt sich leicht feststellen, ob die auffälligen roten Punkte tatsächlich Petechien sind: Drücken Sie dazu den Boden des Glases fest auf die rötlichen Flecken. Werden diese blasser, handelt es sich sehr wahrscheinlich um einen Hautausschlag. Petechien hingegen behalten ihre intensive, rötliche Färbung.3
Was sind die Ursachen von Petechien?
Petechien sind keine eigenständige Krankheit, sondern vielmehr ein mögliches Symptom einer bestehenden Erkrankung. Häufige Ursachen für petechiale Blutungen sind Erkrankungen, bei denen ein Mangel an Gerinnungsfaktoren oder an Blutplättchen (Thrombozyten) zu einer gestörten Blutgerinnung führt. Eine zweite mögliche Ursache für punktförmige Einblutungen unter der Haut sind Entzündungen der kleinen Blutgefäße (Vaskulitis).2
Neben der Immunthrombozytopenie (ITP) können Petechien unter anderem die Folge einer Leukämieerkrankung (Blutkrebs) oder einer Infektionskrankheit wie zum Beispiel dem Pfeifferschen Drüsenfieber sein. Darüber hinaus können Petechien auf eine Blutvergiftung (Sepsis) oder die Schädigung von Blutgefäßen, beispielsweise infolge einer Entzündung, zurückgeführt werden. Nicht zuletzt können bestimmte Medikamente das vorübergehende Auftreten von Petechien begünstigen – sie gelten unter anderem als mögliche Nebenwirkung von bestimmten Antibiotika, Blutverdünnern, Schmerzmitteln oder Chemotherapeutika.1,2
In manchen Fällen können Petechien auch harmloser Natur sein, ohne dass eine bestimmte Ursache ausgemacht werden kann.
Wie sieht der Krankheitsverlauf bei Petechien aus?
Ob und wie schnell sich Petechien wieder zurückbilden, hängt von der ihnen zugrundeliegenden Ursache ab. Durch äußere Einwirkungen auf die Haut oder körperliche Anstrengung verursachte Petechien verblassen häufig ohne weiteres Zutun innerhalb weniger Tage. Wenn die Hauteinblutungen als Symptome einer Krankheit wie der ITP auftreten, erfordert ihr Verschwinden oft eine entsprechende Therapie.1
Die ITP kann sich bei Betroffenen unterschiedlich zeigen
Petechien sind ein häufiges Symptom der ITP. Die Erkrankung kann jedoch auch verschiedene andere körperliche und psychische Anzeichen hervorrufen. Hier berichten Betroffene der ITP, wie sich die Erkrankung bei ihnen persönlich bemerkbar macht.
Wann ist ein Arztbesuch sinnvoll?
Einzelne Petechien, die von allein wieder verschwinden, sind meistens kein Grund zur Sorge. Wenn Petechien allerdings nicht verschwinden, vermehrt auftreten oder weitere Beschwerden wie Kopfschmerzen, Fieber oder Erbrechen hinzukommen, ist eine ärztliche Abklärung sinnvoll. Das Gleiche gilt, wenn neben den kleinen Hauteinblutungen weitere Blutungssymptome (zum Beispiel vermehrt blaue Flecke oder häufiges Zahnfleisch- und Nasenbluten) auftreten, die typisch für eine ITP sind. Erste Anlaufstellen sind hausärztliche, kinderärztliche oder dermatologische Praxen. Dort werden die betroffenen Körperstellen untersucht, die Anzahl der Petechien abgeschätzt sowie deren Form und Farbe beurteilt.
Außerdem werden Sie nach möglichen weiteren Beschwerden, eingenommenen Medikamenten, kürzlich zurückliegenden Fernreisen oder außergewöhnlichen Belastungen gefragt. In vielen Fällen ergibt sich daraus schon ein erster Verdacht.
Mithilfe verschiedener Verfahren wird dann eine mögliche Diagnose bestätigt oder ausgeschlossen. Besteht der Verdacht auf eine ITP als Ursache, werden unter anderem die Anzahl und das Aussehen der Thrombozyten unter dem Mikroskop begutachtet. Gegebenenfalls wird zusätzlich eine Knochenmarkpunktion durchgeführt.1
Vorbereitet ins Arztgespräch
Welche Informationen benötigt Ihre behandelnde Ärztin oder Ihr behandelnder Arzt von Ihnen und welche wichtigen Fragen sollten Sie in jedem Fall stellen? Bereiten Sie sich optimal auf Ihr Arztgespräch vor, indem Sie ein paar einfache Tipps befolgen.
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Wie werden Petechien behandelt?
Ist ein Mangel an Gerinnungsfaktoren oder ein Thrombozytenmangel die Ursache für die Entstehung der Petechien, können sich diese zurückbilden, indem die Grunderkrankung behandelt wird.1 Bei der ITP verschwinden sowohl die punktförmigen Hauteinblutungen als auch andere Blutungssymptome meistens im Laufe der medikamentösen Behandlung, sobald sich die Zahl der Blutplättchen und Blutgerinnung wieder normalisiert hat.
Sofern keine ernsthafte Erkrankung als Auslöser festgestellt werden kann, sind Petechien gesundheitlich unbedenklich. Punktförmige Hauteinblutungen, die durch äußere Einwirkungen wie Stöße verursacht werden, verschwinden nach einigen Tagen meistens von selbst. Die betroffenen Körperstellen zu kühlen, kann das Zurückbilden von Petechien beschleunigen. Durch die Kälte ziehen sich die Blutgefäße unter der Haut zusammen, sodass weniger Blut austreten kann.4
Petechien, die als Nebenwirkungen von Medikamenten auftreten, bilden sich in der Regel zurück, wenn Sie die Einnahme beendet haben. Wichtig: Setzen Sie Medikamente nicht eigenmächtig ab und holen Sie sich ärztlichen Rat.
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ITP-Patiententage
Schauen Sie sich die Beiträge von Fachleuten und Betroffenen der ITP bei den ITP-Patiententagen 2022 im Video an und erhalten Sie wertvolle Informationen.
Quellen:
- Onmeda. Petechien: Kleine punktförmige Hauteinblutungen. https://www.onmeda.de/symptome/petechien-id202775/ (letzter Aufruf am 27.10.2023)
- Facharztwissen. Petechiale Blutungen. https://www.medicoconsult.de/petechiale_blutungen/ (letzter Aufruf am 27.10.2023)
- DocCheck Flexikon. Petechie. https://flexikon.doccheck.com/de/Petechie (letzter Aufruf am 27.10.2023)
- Meine Gesundheit. Petechien. https://www.meine-gesundheit.de/krankheit/krankheiten/petechien (letzter Aufruf am 27.10.2023)