Auch Helferinnen und Helfer brauchen Unterstützung
Kraft investieren – und erneuern
Angehörige erleben meist eine intensive Einbindung in das Leben der Betroffenen: Sie haben an Sorgen und Problemen teil und helfen, Herausforderungen zu bewältigen. Für dieses Engagement sind Energie, Gelassenheit und Geduld nötig. Diese Kräfte müssen Sie regelmäßig erneuern, nehmen Sie sich deshalb gezielt Zeit zum Auftanken. Wer sich ohne Auszeiten und Ausgleich nur verausgabt, läuft Gefahr, in einen Erschöpfungszustand oder ein Stimmungstief zu geraten.
Achten Sie besonders auf erste Warnsignale wie Schlafschwierigkeiten oder Lustlosigkeit. Nehmen Sie sich besser frühzeitig Zeit für Ihre Erholung und planen ein ausreichendes persönliches Programm in die Woche ein. Dazu zählt alles, was Ihnen Freude macht; seien es sportliche oder kulturelle Aktivitäten oder ein Treffen mit Freundinnen und Freunden. Versuchen Sie ein Netzwerk aus Bekannten und Familienmitgliedern aufzubauen, die Sie unterstützen können, auch wenn es nur um kleine Aufgaben geht. So können Sie anfallende Dinge auf mehrere Schultern verteilen.
Gespräche können neue Wege aufzeigen
Sie kennen das vielleicht: Mitunter findet sich keine gute Lösung für ein Problem. Ein Gespräch mit Freundinnen, Freunden oder Bekannten, die einen anderen Blickwinkel auf die Situation haben, kann überraschend hilfreich sein, um Lösungsansätze für ungeklärte Probleme zu finden. Tauschen Sie sich mit vertrauten Menschen aus und holen Sie Anregungen und Ideen ein. Social-Media-Gruppen oder Internetforen stellen ebenfalls eine Austauschmöglichkeit für Menschen dar, die sich in einer ähnlichen Situation befinden.
Auch professionelle Hilfe steht Ihnen zur Verfügung – in der ganzen Breite der möglichen Probleme. So kann ein Gespräch mit Ärztinnen und Ärzten oder mit Ansprechpersonen bei Krankenkassen in Fragen der Reha oder Pflege viel eigene Recherche ersetzen.
GettyImages-1308859738
Professionelle Hilfe annehmen
Ob bei Erstdiagnose, während der Behandlung oder auch später – um negative Stresssituationen besser zu verarbeiten, können Sie sich zu verschiedenen Themen beraten oder bei Problemen psychotherapeutisch unterstützen zu lassen. Viele Beratungsstellen betreuen nicht nur Erkrankte, sondern auch die eingebundenen Angehörigen. Das sind beispielsweise Sozialdienste und Beratungsangebote von Kliniken, psychosoziale Beratungsstellen oder Paar- und Familienberatungen. Ausgewählte Adressen finden Sie hier.
Psychoonkologische Dienste in Kliniken bieten häufig ebenfalls Unterstützung für Angehörige von Menschen mit bösartigen Blutkrankheiten. Zögern Sie nicht, diese Angebote wahrzunehmen. Alles, was Ihnen hilft, hilft auch dem Menschen, um den Sie sich sorgen.
Passende Themen zum Weiterlesen:
iStock-931734770
MPN-Patiententage
Sie leben mit einer myeloproliferativen Neoplasie? Auf den MPN-Patiententagen können Sie sich mit Fachleuten und anderen Betroffenen austauschen
iStock-1486231831
Für Angehörige – Selbstfürsorge
Eine chronische Blutkrankheit belastet auch die Angehörigen betroffener Menschen. Hier finden Sie wertvolle Tipps, um sich selbst nicht zu vernachlässigen.
iStock-1486145188
Alltag mit einer chronischen Bluterkrankung
Eine chronische Blutkrankheit stellt auch Angehörige vor Herausforderungen. Hier finden Sie Tipps für den Umgang mit Betroffenen einer Blutkrankheit im Alltag.
Quellen:
- Deutsche Krebshilfe e. V. Hilfe für Angehörige von Krebspatienten. https://www.krebshilfe.de/informieren/ueber-krebs/mit-krebs-leben/hilfe-fuer-angehoerige-von-.krebspatienten/ (letzter Aufruf am 09.10.2023)
- Leitlinienprogramm Onkologie. Patientenleitlinie Psychoonkologie. Stand: Mai 2023. https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Patientenleitlinien/Patientenleitlinie_Psychoonkologie_175v101.pdf (letzter Aufruf am 09.10.2023)
- Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ). Angehörige und Freunde. https://www.krebsinformationsdienst.de/leben/krebs-psyche/angehoerige.php (letzter Aufruf am 09.10.2023)
- Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ). Psychoonkologie-Praxen. https://www.krebsinformationsdienst.de/service/adressen/psychoonkologen.php (letzter Aufruf am 09.10.2023)