Menschen mit paroxysmaler nächtlicher Hämoglobinurie (PNH) müssen sich auf eine lebenslange Behandlung einstellen. Für den Erfolg ist eine gute Kommunikation mit der Ärztin oder dem Arzt notwendig. Patientinnen und Patienten sollten sich daher gründlich auf die Praxistermine vorbereiten, im Gespräch bestimmte Punkte beachten und die getroffenen Therapieentscheidungen verlässlich befolgen.
Warum eine gute Kommunikation mit Ärztin oder Arzt so wichtig ist
Die Behandlung einer PNH kann eine nahezu normale Lebenserwartung ermöglichen.1 Eine optimal eingestellte Therapie erfordert jedoch eine verlässliche Kommunikation zwischen der Patientin oder dem Patienten und dem Behandlungsteam. Nur wenn Sie Ihre Symptome und den Verlauf Ihrer Behandlung gut dokumentieren und beschreiben, können Sie eventuell notwendige Anpassungen durch die Ärztin oder den Arzt in Gang setzen.
iStock-871584980-Tinpixels
Ekiva: Ihre smarte Begleitung für das Leben mit PNH
Behalten Sie Ihre PNH-Symptome im Blick und erhalten Sie genau die Unterstützung, die Sie brauchen. Mit der kostenlosen App für PNH-Patientinnen und -Patienten können Sie auch die wichtigen Punkte für das nächste Gespräch mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt erfassen und Erkenntnisse sowie Therapieanpassungen dokumentieren.
Gut vorbereitet ins Gespräch
Vor dem Termin in der Praxis ist es ratsam, eigene Fragen zu überlegen und zu notieren. Auch Aspekte, die die Ärztin oder der Arzt voraussichtlich abfragt, sind wichtig. Das erfordert eine Dokumentation der Symptome, etwa als Tagebuch, und Informationen zum Verlauf der Therapie. Falls neue Rezepte oder Überweisungen anstehen, dies auch notieren.2
Im Internet stehen verschiedene Fragebögen und Hilfsmittel zur Verfügung, die bei der Vorbereitung helfen. So lassen sich auf der Seite der Patientenuniversität der Medizinischen Hochschule Hannover aus einer Übersicht die für das eigene Gespräch relevanten Fragen auswählen und als individueller Fragebogen ausdrucken oder herunterladen.3
Der Verein Aplastische Anämie & PNH e. V. bietet online einen Fragebogen zur Lebensqualität zum Ausdrucken an. Er ist besonders hilfreich, um der Ärztin oder dem Arzt die Wirksamkeit der Therapie zu beschreiben.4
Manche Menschen fühlen sich sicherer, wenn bei einem Gespräch eine vertraute Begleitperson zur Unterstützung anwesend ist. Das ist problemlos möglich.
Während des Gesprächs
Im Gespräch spielt zunächst Offenheit eine zentrale Rolle – Verschlechterungen nicht verschweigen, Belastungen nicht kleinreden und Fragen nicht zurückhalten. Die Notizen zum Gespräch immer parat halten, entweder mit dem Zettel in der Hand oder mit der geöffneten App auf dem Smartphone.
Wenn etwas unklar ist, nachfragen. Die eigene Meinung artikulieren und die Argumente dafür parat haben. So lässt sich beispielsweise der Wunsch nach einer Umstellung der Medikation mit der präzisen Beschreibung von Nebenwirkungen begründen. Während des Gesprächs Notizen machen.2,5
Nach dem Gespräch
Zur Nachbereitung des Gesprächs möglichst zeitnah die eigenen Notizen durchgehen und gegebenenfalls mit der Begleitperson besprechen. Falls etwas unklar ist, noch einmal in der Praxis nachfragen.
Kommende Termine und Rezeptbestellungen im Kalender eintragen und eventuell abgesprochene Untersuchungen in anderen Praxen abmachen. Weiterhin das Symptomtagebuch führen, vor allem, um die Auswirkungen von Therapieanpassungen zu dokumentieren.2,5
Gute Zusammenarbeit mit dem Behandlungsteam durch Adhärenz
Das gute Arztgespräch allein garantiert nicht eine erfolgreiche Behandlung: Sie erfordert Therapietreue (Adhärenz), also die verlässliche Einhaltung des Behandlungsplans. Adhärenz schließt aber auch die gemeinsame Erarbeitung der Therapie durch die betroffene Person und die Ärztin oder den Arzt ein. Die Therapieinhalte lassen sich nur korrekt befolgen, wenn das Behandlungsteam die beschlossenen Behandlungsmaßnahmen gut und verständlich vermittelt, regelmäßig kontrolliert und gegebenenfalls anpasst. Das unterscheidet Adhärenz von dem ebenfalls verwendeten Begriff Compliance: Compliance steht für die strikte Einhaltung des ärztlich verordneten Therapieplans und steht somit sinnbildlich für Patientinnen und Patienten, die Regeln befolgen sollen. Die Zusammenarbeit aller Beteiligten auf Augenhöhe bei der Adhärenz gilt heute als erfolgversprechender.6
iStock-1397531663-Georgijevic
Passende Themen zum Weiterlesen:
iStock-1496098113_FreshSplash
Ekiva-App
Behalten Sie Ihre Symptome im Blick und erhalten Sie genau die Unterstützung, die Sie brauchen: mit dem Symptom-Tracker von Ekiva, der kostenlosen App für PNH-Betroffene.
iStock-1390886669_FatCamera
PNH – Therapie
Die Behandlung der PNH kann sich unterschiedlich gestalten und richtet sich unter anderem nach der Symptomatik der Betroffenen. Hier erfahren Sie mehr.
iStock-499839115_Wavebreakmedia
PNH – Fatigue und Schlaf
Die PNH kann zu starker Müdigkeit führen und einen Teufelskreis in Gang setzen: Die Müdigkeit und verminderte Leistungsfähigkeit können zu Schlafproblemen führen.
Quellen:
- BSP.Quelle Schubert J, Bettelheim P, Brümmendorf TH et al. (2023). Paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie (PNH). Onkopedia Leitlinie (Stand Juni 2023). https://www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/paroxysmale-naechtliche-haemoglobinurie-pnh/@@guideline/html/index.html (letzter Aufruf am 03.05.2024)
- Pfadfinder Gesundheit: Tipps für das Arztgespräch. https://www.pfadfinder-gesundheit.de/tipps-fur-das-arztgesprach (letzter Aufruf am 03.05.2024)
- Website der Patientenuniversität: https://www.patienten-universitaet.de/node/121 (letzter Aufruf am 03.05.2024)
- Aplastische Anämie & PNH e. V.: Fragebogen zur Lebensqualität von Patienten mit AA und/oder PNH. https://aa-pnh.org/download/qlq-aa-pnh-54/?tmstv=1703504818 (letzter Aufruf am 03.05.2024)
- Deutsche Leukämie- und Lymphom-Hilfe (DLH): Arzt-Patienten-Kommunikation. https://www.leukaemie-hilfe.de/fileadmin/user_upload/dlh-info-blaetter/dlh_infoblatt_Arzt-Patienten-Gespr%C3%A4ch_2022_final.pdf (letzter Aufruf am 03.05.2024)
- Seehausen M, Hänel P: Arzt-Patienten-Kommunikation – Adhärenz im Praxisalltag effektiv fördern Dtsch Arztebl 2011; 108(43): A-2276 / B-1918.www.aerzteblatt.de/archiv/111070/Arzt-Patienten-Kommunikation-Adhaerenz-im-Praxisalltag-effektiv-foerdern (letzter Aufruf am 03.05.2024)