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Die Haut gehört zu den Organen, die am häufigsten von Folgen einer Stammzelltransplantation betroffen sind.1 Besonders die chronische Graft-versus-Host-Erkrankung (cGvHD) führt häufig zu Hautveränderungen wie Ausschlägen, Schuppungen, Rötungen und lederartigen Hautverdickungen, die Sklerodermie genannt werden. Auch Pigmentveränderungen, Juckreiz und Veränderungen der Haare und Nägel sind möglich.2 Bei der akuten GvHD (aGvHD) kann es ebenfalls zu Ausschlägen, Rötungen und Juckreiz kommen.3 

Zudem können bei einer GvHD auch die Augen Beschwerden machen. Diese können etwa gerötet und trocken sein sowie jucken. Auch Lichtempfindlichkeit, Verschwommensehen und vermehrter Tränenfluss sind möglich. In diesem Artikel erfahren Sie, was Sie selbst bei Haut- und Augenbeschwerden infolge einer GvHD unterstützend tun können.

Auf dieser Seite erhalten Sie Informationen zu folgenden Themen:

Eine Person steht im Badezimmer und cremt eine Stelle am linken Handgelenk ein.
iStock-1465476543_aquaArts studio

Für GvHD-Betroffene ist die Symptomdokumentation unerlässlich

Dokumentieren Sie neue oder sich ändernde Symptome in den Feldern und bringen Sie die Tabelle zu Ihren Untersuchungen mit. Bei der Verwendung der Liste bewerten Sie Ihre Symptome auf einer Skala von 1 (geringstmöglicher Schweregrad) bis 10 (höchstmöglicher Schweregrad) und kreisen das emotionale Symbol ein, das Ihrem allgemeinen Wohlbefinden am ehesten entspricht. Verwenden Sie das abgebildete Beispiel als Leitfaden zum Ausfüllen dieser Tabelle.

Grafik eines Symptom-Dokumentationsbogens.
Novartis

Hautpflege bei GvHD

In erster Linie müssen Hautbeschwerden bei einer akuten oder chronischen Graft-versus-Host-Erkrankung nach neuestem medizinischen Stand behandelt werden, denn die Behandlung richtet sich auch gegen die Veränderungen an der Haut. Zusätzlich sollten Betroffene ihrer Haut die richtige Pflege zukommen lassen, bestimmte Dinge beachten und regelmäßig zur Hautärztin oder zum Hautarzt gehen.

Richtige Hautpflege bei GvHD

Bei GvHD ist es wichtig, die Haut vor dem Austrocknen zu schützen. Für die Hautpflege eignen sich beispielsweise rückfettende Basiscremes ohne Parfümzusatz und Konservierungsstoffe. Geeignet sind etwa Wasser-in-Öl-Emulsionen, also Emulsionen, in denen feine Wassertropfen in Öl gelöst sind. Ein- bis zweimal täglich sollte der Körper damit vollständig eingecremt werden. Besonders empfindliche und trockene Hautstellen können zusätzlich mit einer harnstoffhaltigen Lotion behandelt werden.4,5 

Dos and Don’ts bei der Hautpflege

  • Duschen Sie lauwarm statt heiß, stellen Sie dazu die Wasserstrahlen am Duschkopf weich ein und trocknen Sie Ihre Haut mit einem weichen Handtuch sanft ab, statt stark zu rubbeln.
  • Kratzen Sie sich nicht bei Juckreiz, sondern verwenden Sie lieber eine kühlende Lotion.
  • Trinken Sie ausreichend, am besten 1,5 bis 2 Liter Wasser am Tag. 
  • Seien Sie besonders darauf bedacht, Hautverletzungen zu vermeiden. 
  • Riskieren Sie keinen Sonnenbrand und nutzen Sie ausreichenden Sonnenschutz (mittels passender Kleidung und UV-Schutzcreme), wenn Sie sich draußen aufhalten, auch im Winter.
  • Achten Sie auch beim Schminken darauf, besonders hautverträgliche Produkte ohne Parfüm und Konservierungsstoffe zu verwenden. 
Eine Person gießt Wasser aus einer Karaffe in ein Glas.
iStock-1546277540_FreshSplash

Physiotherapie bei Bewegungseinschränkungen 

Kommt es infolge der GvHD zu lederartigen Hautverdickungen (Sklerodermie), kann dies die Beweglichkeit der Gelenke beeinträchtigen. In diesen Fällen empfehlen Fachleute eine physiotherapeutische Behandlung sowie Bindegewebsmassagen.1 

Regelmäßige dermatologische Vorsorgeuntersuchungen 

Durch die Behandlung der GvHD mit Medikamenten, die das Immunsystem hemmen, haben Betroffene ein erhöhtes Risiko für bösartige Hautveränderungen wie weißen Hautkrebs. Deshalb ist es ratsam, die Haut regelmäßig selbst auf Veränderungen abzusuchen. Eine regelmäßige, mindestens einmal jährliche Untersuchung der Haut durch eine erfahrene Hautärztin oder einen erfahrenen Hautarzt ermöglicht die Früherkennung und rechtzeitige Behandlung von Hauttumoren.1 

Eine behandschuhte Hand setzt ein Dermatoskop auf die Schulter einer Person auf.
iStock-187595437_zoranm

Augenpflege bei GvHD

Auch die durch eine GvHD ausgelösten Beschwerden an den Augen sollten zunächst einmal leitliniengerecht behandelt werden. Dazu kommen etwa Medikamente zum Einsatz, die das Immunsystem hemmen. Ergänzend können Sie selbst einiges tun, um Probleme wie Juckreiz und trockene Augen bei der GvHD in den Griff zu bekommen:4,6

  • Verwenden Sie regelmäßig benetzende Augentropfen (Tränenersatzmittel), -gele oder -cremes, die keine Konservierungsstoffe enthalten. 
  • Vermeiden Sie Zugluft, Klimaanlagen und starken Wind. 
  • Bei Lichtempfindlichkeit können Sie eine gut schließende, dunkle Schutzbrille tragen.
  • Gehen Sie regelmäßig zur augenärztlichen Kontrolle, am besten sechs und zwölf Monate nach einer Stammzelltransplantation und danach jährlich. 
Eine Person tropft sich Augentropfen ins Auge.
iStock-163674127_choja_GvHD

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Novartis

GvHD–Symptome dokumentieren

Bei der Graft-versus-Host-Disease (GvHD) ist es wichtig, die Symptome im Blick zu behalten. Nutzen Sie dafür unseren Dokumentationsbogen.

Eine jüngere Frau blickt in die Kamera.
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Krankheitsbild
GvHD

Die Graft-versus-Host-Erkrankung kann den ganzen Körper betreffen. Erfahren Sie mehr über das GvHD-Risiko nach einer Stammzelltransplantation.

Eine Person kümmert sich mit Maske und Schutzhandschuhen um ein Blumenbeet.
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Vermeiden von
Infektionen

Nach einer Stammzelltransplantation ist es wichtig, sich gut vor Infektionskrankheiten zu schützen: Das Immunsystem muss sich erst wieder neu aufbauen.

Quellen:

  1. Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Vorbeugung, Früherkennung und Behandlung von Komplikationen an der Haut, den Haaren und den Nägeln. https://lena-szt.de/spezielle-themen/haut-haare-und-naegel (letzter Aufruf am 30.10.2024)
  2. Wolf, D et al. Graft-versus-Host Erkrankung, chronisch. https://www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/graft-versus-host-erkrankung-chronisch/@@guideline/html/index.html#ID0EZEAC (letzter Aufruf am 30.10.2024)
  3. Zeiser, R et al. Graft-versus-Host Erkrankung, akut. https://www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/graft-versus-host-erkrankung-akut/@@guideline/html/index.html (letzter Aufruf am 30.10.2024)
  4. Stiftung Deutsche Leukämie- & Lymphom-Hilfe. Ratgeber für Patienten nach allogener Knochenmark- und Stammzelltransplantation. https://www.leukaemie-hilfe.de/fileadmin/user_upload/dlh-broschueren/DLH_Stiftung_Patientenratgeber_allogeneStammzelltransplantation_2019_Web.pdf (letzter Aufruf am 30.10.2024)
  5. Universität Rostock. Merkblatt für Patienten mit einer Graft-versus-Host-Disease (GvHD). https://onkologie.med.uni-rostock.de/fileadmin/Kliniken/zimhaema/Downloads/DL_Broschueren/2304_Merkblatt_fuer_Patienten_mit_GvHD_-_Schreiber.pdf (letzter Aufruf am 30.10.2024)
  6. Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Spätkomplikationen an den Augen. https://lena-szt.de/spezielle-themen/augen (letzter Aufruf am 30.10.2024)