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Zu den häufigsten sichtbaren Symptomen der Immunthrombozytopenie (ITP) zählen vor allem stecknadelkopfgroße Einblutungen (Petechien) der Haut und Schleimhäute sowie blaue Flecken. Daneben können zahlreiche weitere Beschwerden auftreten. Vor allem Fatigue, eine bleierne Müdigkeit und anhaltendes Erschöpfungsgefühl, stellen für viele Betroffene eine Belastung dar. Rund ein Drittel der Menschen mit ITP zeigt trotz eines Thrombozytenmangels kaum oder überhaupt keine Symptome.

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Die typischen Blutungssymptome der ITP sind die Folge des Thrombozytenmangels im Blut. Neben Petechien, die sich vorwiegend an den Beinen und seltener an Rumpf und Armen zeigen, begünstigt die Thrombozytopenie auch Schleimhautblutungen in Mund und Nase. Bei Frauen kann sich die Thrombozytopenie zudem durch verstärkte Menstruationsblutungen äußern. Bereits nach kleinen Stößen bilden sich bei vielen Betroffenen blaue Flecken, und kleine Verletzungen bluten typischerweise ungewöhnlich lang.3 Die bei Menschen mit Hämophilie – auch als Bluterkrankheit bezeichnet – häufig zu beobachtenden großflächigen Hämatome und Gelenkeinblutungen sind bei der ITP hingegen eher selten.1

Neben den äußerlich sichtbaren und weitestgehend harmlosen ITP-Symptomen kann es in seltenen Fällen zu inneren Blutungen kommen, die unter Umständen lebensbedrohlich sein können. Im schlimmsten Fall können Organe wie Milz, Leber, Lunge und Nieren dadurch dauerhaft Schaden nehmen. Insbesondere Hirnblutungen können hierbei gefährlich werden – sie treten jedoch nur äußerst selten bei weniger als einem Prozent der Betroffenen auf.

Drei Bilder nebeneinander: Links: Nahaufnahme eines blauen Flecks an einem Knie. Mitte: Nahaufnahme einer blutenden Nase. Rechts: Nahaufnahme von Petechien.
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Die ITP führt bei vielen Betroffenen dazu, dass sie sich allgemein weniger leistungsfähig fühlen. Trotz vermeintlich genügend Schlaf klagen viele Erwachsene und Kinder mit ITP über Fatigue, also Müdigkeit und starke Erschöpfungszustände, bereits nach kleinen, alltäglichen Tätigkeiten wie Einkaufen oder Kochen. 

Da die Fatigue selbst nach einer Normalisierung der Thrombozytenzahl bei vielen Betroffenen weiterhin bestehen bleibt, sollte der Erfolg einer ITP-Therapie nicht allein an der Thrombozytenzahl gemessen werden. Ebenfalls diskutiert wird ein Zusammenhang der ITP mit Aufmerksamkeits-, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen. Auch diesen nicht unmittelbar sichtbaren Symptomen sollte ausreichend Beachtung geschenkt werden.

Die Grafik zeigt eine Frau und listet verschiedene mögliche Symptome der ITP auf: Müdigkeit und Leistungsminderung, Nasenbluten, Blutergüsse, Haarausfall, Blässe (Blutarmut), Zahnfleischbluten, Sodbrennen, Appetitlosigkeit, verstärkte Regelblutung, stärkere Blutung bei kleiner Verletzung, Petechien.
Novartis

Wenn Betroffene immer wieder bluten, kann infolge des Blutverlustes eine Eisenmangelanämie entstehen. Dabei fehlt es im Blut an Eisen. Infolgedessen wird zu wenig roter Blutfarbstoff (Hämoglobin) hergestellt, der den überlebenswichtigen Sauerstoff in den roten Blutkörperchen (Erythrozyten) bindet und mit dem Blutstrom durch den Körper transportiert. Werden Gewebe und Organe über das Blut nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt, sind unter anderem Blässe und Kurzatmigkeit unmittelbare Folgen.

Einige Menschen mit ITP weisen zwar eine verringerte Anzahl an Blutplättchen auf, zeigen aber darüber hinaus keine weiteren Symptome.1

Leben mit ITP – ein Erfahrungsbericht

Viele Betroffene der ITP machen diese Erfahrung: Die größte Belastung sind nicht die schwankenden Thrombozytenzahlen oder die äußerlich sichtbaren Blutungssymptome, sondern die bleierne Müdigkeit, die die Lebensqualität stark einschränken kann. Welchen Einfluss die Fatigue auf ihren Alltag und ihre Psyche hat, schildert die 24-jährige Studentin Jennifer im Video.

Sie möchten mehr Erfahrungsberichte von Betroffenen sehen? Hier berichten weitere Menschen mit ITP von ihren persönlichen Erfahrungen mit der Erkrankung:

Grund für die typischen Blutungssymptome der ITP sind zu wenig Thrombozyten (Blutplättchen) im Blut. Bei Patientinnen und Patienten mit ITP fällt die Anzahl der Blutplättchen immer wieder oder auch dauerhaft unter 100.000 pro Mikroliter Blut ab.1 Bei gesunden Menschen liegt dieser Wert üblicherweise bei 150.000 bis 350.000 Thrombozyten pro Mikroliter Blut. 

Die Blutplättchen übernehmen eine wichtige Rolle bei der Wundheilung.2 Wird ein Blutgefäß verletzt, werden die Thrombozyten im Blut aktiviert und heften sich an die geschädigte Gefäßwand. Dort vernetzen sie sich mit weiteren Thrombozyten, um einen Blutpfropfen – in der Fachsprache auch Thrombus genannt – zu bilden, der die Gefäßwand abdichten kann. Sind nicht genug funktionstüchtige Thrombozyten für diese Aufgabe verfügbar, ist die Blutgerinnung gestört und es kommt zu einer erhöhten Blutungsneigung.

Eine schematische Darstellung eines verletzten Blutgefäßes und Thrombozyten darin mit der Überschrift: Wundheilung. Neben dem Blutgefäß stehen drei kurze Textabschnitte: Erstens: Gefäßverletzung: Thrombozyten eilen zu Hilfe. Zweitens: Werden aktiviert, verändern ihre Form und bilden ein Netz. Drittens: Wie Kleber legen sich Fibrinfäden über das Netz und verschließen die Wunde.
Novartis

Einschränkungen durch ITP

Die ITP beeinflusst das ganze Leben – beruflich wie privat. Dabei wird das Ausmaß in vielen Fällen unterschätzt. Der Fragebogen zur Lebensqualität kann Ihnen helfen, einen ersten Überblick darüber zu gewinnen und gemeinsam mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt gezielt nach Lösungen zu suchen.

Abbildung des Fragebogens zur Lebensqualität.
Novartis Pharma GmbH

An wen sollte ich mich wenden, wenn ich ITP-Symptome bei mir bemerke?

Nach Verletzungen – beispielsweise beim Sport oder im Haushalt – sind Blutergüsse oder Blutungen normal. Wenn aber schon kleine Stöße zu blauen Flecken führen, kleine Schnittwunden einfach nicht mehr aufhören wollen zu bluten oder Blutungssymptome wie häufiges Nasenbluten ohne jeglichen Anlass auftreten, suchen Sie zeitnah hausärztlichen Rat.

Auch geringfügige Blutungen können gefährlich werden, wenn diese etwa innere Organe oder das Gehirn betreffen. Kommen zu den Blutungssymptomen weitere Beschwerden wie etwa Schwindel, Übelkeit, Schwächegefühl, Ohnmacht, extremer Durst, Kopfschmerz oder Verwirrtheit hinzu oder lässt sich eine Blutung mit üblichen Mitteln überhaupt nicht stillen, sollte unverzüglich eine Notaufnahme aufgesucht werden. 

In der Regel wird Ihre Hausärztin oder Ihr Hausarzt Sie zunächst untersuchen und gegebenenfalls verschiedene Blutuntersuchungen veranlassen. Bei begründetem Verdacht auf eine Bluterkrankung werden Sie an eine spezialisierte Fachpraxis der Hämatologie überwiesen, um weitere Untersuchungen zu veranlassen. Wenn alle anderen Ursachen für die Symptome ausgeschlossen werden konnten und die Diagnose ITP feststeht, können die nächsten Schritte besprochen werden.

Zwei ältere Menschen sitzen einem Arzt gegenüber.
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Eine Frau winkelt ihrem Arm an und schaut darauf.
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ITP – Petechien

Petechien sind punktförmige Einblutungen und ein häufiges Symptom der ITP. Erhalten Sie weitere Informationen zu den Petechien und ihrer Behandlung.

Eine ältere Frau steht in einem Garten und lächelt in die Kamera.
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ITP – Therapie

Es stehen verschiedene Therapieoptionen zur Verfügung, um den Symptomen eines ITP-bedingten Thrombozytenmangels entgegenzuwirken. Erfahren Sie mehr zur Therapie bei ITP.

Ein Mann hält einen Stift in der Hand und schaut auf einen Laptop.
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ITP-Patiententage

Schauen Sie sich die Beiträge von Fachleuten und Betroffenen der ITP bei den ITP-Patiententagen 2022 im Video an und erhalten Sie wertvolle Informationen.

Quellen:

  1. Onkopedia. Leitlinie Immunthrombozytopenie (ITP). https://www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/immunthrombozytopenie-itp/@@view/html/index.html (letzter Aufruf am 27.10.2023)
  2. DocCheck Flexikon. Thrombozyt. https://flexikon.doccheck.com/de/Thrombozyt. (letzter Aufruf am 27.10.2023)
  3. Burchardt A, Panse J. (2018). Tischatlas ITP/SAA. Thieme.