Der Begriff myeloproliferative Neoplasien (MPN) fasst verschiedene seltene Blutkrebsarten zusammen. Sie alle haben gemeinsam, dass sich bestimmte Blutstammzellen im Knochenmark ungehindert vermehren. Zu den MPN gehören unter anderem die chronische myeloische Leukämie (CML), die Myelofibrose (MF) und die Polycythaemia vera (PV).
Ursachen der myeloproliferativen Neoplasien
Bei den verschiedenen Erkrankungen sind jeweils unterschiedliche Zellarten von der ungehinderten Vermehrung betroffen. Meist liegt eine Veränderung im Erbgut der Blutstammzellen im Knochenmark vor, die zur unkontrollierten Zellteilung führt.
Am häufigsten von einer Veränderung (Mutation) sind Gene betroffen, die die Bauanleitung für bestimmte Eiweiße im Körper liefern.1 Diese Eiweiße werden Tyrosinkinasen genannt und sind für die Zellteilung wichtig. Daraus leitet sich häufig die Behandlung ab, indem gezielt in die Prozesse eingegriffen wird, die diese Eiweiße regulieren.
Symptome der myeloproliferativen Neoplasien
Häufig zeigen sich zu Beginn nur wenige oder gar keine Symptome. Doch im Verlauf machen sich die Symptome der myeloproliferativen Neoplasien bemerkbar: Möglich sind Müdigkeit, Schwäche und Appetitlosigkeit.2 Auch Fieber, ein ungewollter Gewichtsverlust und nächtliches Schwitzen kommen vor.3 Manchmal kommt es zu Knochenschmerzen und Oberbauchbeschwerden.2 Bestimmte Erkrankungen fallen durch eine gerötete Gesichtshaut, Juckreiz oder einen erhöhten Blutdruck und Kopfschmerzen auf.4
Viele der Symptome sind direkt durch die erhöhten Zellzahlen bedingt, manche durch eine Auslagerung der Blutbildung in andere Organe. Bei wiederum anderen Krankheitsanzeichen ist die Ursache bisher nicht bekannt. Da die Symptome auch bei vielen anderen Erkrankungen auftreten können, müssen das Blut und auch das Knochenmark genau untersucht werden. Jede Erkrankung wird dann individuell und nach medizinischer Leitlinie behandelt.
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Mögliche Folgen der myeloproliferativen Neoplasien
Gemeinsam ist den myeloproliferativen Erkrankungen, dass die erhöhten Zellzahlen das Blut „dicker“ machen und sich damit ein erhöhtes Risiko für die Entstehung von Blutgerinnseln ergibt. Die Gerinnsel können Blutgefäße verstopfen und zu gefährlichen Komplikationen wie Schlaganfall oder Herzinfarkt führen.3,4
Zudem können einige myeloproliferativen Neoplasien in eine akute Leukämie übergehen. Bei akuten Leukämien vermehren sich unreife, nicht funktionstüchtige Vorläufer von Blutzellen im Knochenmark und verdrängen die funktionstüchtigen Blutzellen.5 Die Aufgaben der Blutzellen können dann nicht mehr richtig erfüllt werden. Eine akute Leukämie wird anders behandelt als MPN.
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Quellen:
- Onkopedia. Myeloproliferative Neoplasien (MPN). https://www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/myeloproliferative-neoplasien-mpn-frueher-chronische-myeloproliferative-erkrankungen-cmpe/@@guideline/html/index.html (letzter Aufruf am 03.11.2023)
- Onkopedia. Chronische Myeloische Leukämie. https://www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/chronische-myeloische-leukaemie-cml/@@guideline/html/index.html#ID0EID (letzter Aufruf am 03.11.2023)
- Onkopedia. Primäre Myelofibrose. https://www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/primaere-myelofibrose-pmf/@@guideline/html/index.html#ID0ENCAC (letzter Aufruf am 03.11.2023)
- Onkopedia. Polycythaemia Vera. https://www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/polycythaemia-vera-pv/@@guideline/html/index.html#ID0E1EAC (letzter Aufruf am 03.11.2023)
- Psychrembel Online. Akute Leukämie. https://www.pschyrembel.de/Akute%20Leuk%C3%A4mie/B0A8V (letzter Aufruf am 09.10.2023)